Dienstag, 14. Mai 2024

GLP am Puls: Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein!

Am 07.05. 2024 führte die GLP Knonaueramt einen ‘GLP am Puls’-Anlass zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung im Güterschuppen in Mettmenstetten durch.

Die Experten Jan Stocker (SVP Kantonsrat aus Freienbach/SZ und PR-Projektarbeiter), Tobias Schär (parteilos, Gründer von "Wir lernen weiter"), Mario Ravasio (Vorstandsmitglied GLP Schweiz und Software-Entwickler) diskutierten angeregt über die aktuelle Situation und die künftige Entwicklung der Digitalisierung in der Schweiz.

Beim Thema Chancen und Gefahren der Digitalisierung müssen wir den Begriff korrekt beschreiben und v.a. ein gemeinsames Verständnis davon haben. Hier ist der Wissenstand in der Politik und der Bevölkerung noch schwach und reduziert sich auf das Einscannen von Dokumenten.

Das fehlende Know-How, welches in Betrieben wie auch in der Verwaltung zunehmend ein Problem ist, wird durch den Föderalismus verstärkt. Die Digitalisierung wird nur halbherzig und oft mit schlechten Lösungen angegangen. Es fehlen gemeinsame Lösungen anstelle von Einzellösungen, was ineffizient ist und die Entwicklung/Forschung hinsichtlich künftiger Lösungen bremst. Als Folge davon liegt die Schweiz hinsichtlich Digitalisierung im Vergleich mit anderen europäischen Ländern und auch vergleichbaren Kleinstaaten wie Litauen weit zurück. Dies wird sich immer mehr zu einem Nachteil im internationalen Wettbewerb auswirken.

Die Gefahren der Digitalisierung (wie die Überforderung eines Teils der Bevölkerung bis hin zum Ausschluss gewisser Kreise von diesem raschen Fortschritt), wurden am Anlass ausführlich diskutiert und die Podiumsteilnehmer kamen zum Schluss, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck sein darf.  Sie ist ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung und muss als solches behandelt werden. Dafür muss an den Schulen an der Digitalkompetenz – d.h. richtiger Umgang mit digitalen Arbeitsinstrumenten und Kenntnis über deren Risiken  – weit intensiver gearbeitet werden, als dies heute der Fall ist. Es wäre auch sinnvoll, Experten aus der Wirtschaft zu diesem Thema an die Schulen zu holen.

 

Dr. Thomas Beck,

Aeugst, Grünliberale Knonaueramt