Donnerstag, 24. März 2022

Trotz Mehrbedarf Spitalbetten schliessen?

Die Grünliberalen aus dem Knonaueramt erfüllt der unverständliche Entscheid des Zürcher Regierungsrats, dem Spital Affoltern nur noch für drei Jahre den Leistungsauftrag für die stationäre Grundversorgung zu erteilen, mit Besorgnis. Im Bericht zur Spitalplanung 2023 und dem damit verbundenen 200-seitigen Strukturbericht ist ausdrücklich von einem grossen Mehrbedarf die Rede. Ursache dafür sind das Bevölkerungswachstum (170'000 mehr Menschen im Kanton in den letzten 10 Jahren) und der demografische Wandel. Konkret werden bis 2032 die Patientenaufenthalte um 15.6% zunehmen. Bei der Grundversorgung nimmt der Bedarf um 21.4%, bei den über 80-jährigen Personen gar um 41.9% zu. Es ist daher sehr erstaunlich, dass der Regierungsrat Spitalbetten streichen will, obwohl ein Mehrbedarf besteht. 

Die Folge davon werden längere Wartezeiten und verminderte Qualität sein. Der demografische Wandel mit immer mehr älteren Menschen führt zudem zu einem Mehrbedarf an wohnortnaher Versorgung. Vor diesem Hintergrund ist es absolut unverständlich, dass unser Spital mit dem auf nur 3 Jahre befristeten Leistungsauftrag zum ‘Aus’ verurteilt wurde. Und dies, obwohl das Spital Affoltern in den letzten Jahren schwarze Zahlen geschrieben hat und die Geriatrie sowie die Palliativmedizin im ganzen Kanton und sogar überkantonal als ‘Leuchtturmprojekte’ gelten. 

Die Grünliberalen zählen auf die Vernunft des Zürcher Regierungsrates, seinen vorgesehenen Entscheid zu überdenken. Insbesondere die Geriatrie und die Palliativmedizin sind zu erhalten. So würden die Arbeitsplätze gesichert und die Behandlung von älteren und sehr kranken Menschen gewährleistet. Gleichzeitig gilt es im Rahmen der integrierten Versorgung auch die ambulante Medizin sicherzustellen. Die Alters- und Gesundheitsstrategie des Bezirks Affoltern (AGSBA) dient dazu als wichtige Grundlage.

 

Nicole Beck-Taubenest

Präsidentin des Vorstands Grünliberale Knonaueramt