Für mich als Rentner tönt das doch verlockend: neu eine 13. AHV-Rente erhalten! Die AHV soll gestärkt werden, das macht Sinn. Aber weit mehr als der Hälfte der Rentner geht es dank Pensionskasse, Eigenheim und Erspartem finanziell sehr gut. Warum also mit der Giesskanne, nein, mit dem Feuerwehrschlauch künftig zusätzliche 5 Milliarden im Jahr wild verspritzen? Eine gezielte Erhöhung der tiefen Renten oder für Rentner ohne Pensionskasse wäre wesentlich effektiver und sinnvoller.
Den grossen Haken oder auch den Trick bei dieser Initiative sehe ich darin, dass nicht gesagt wird, woher denn diese 5 Milliarden kommen sollen. Wenn es hiesse, man müsse dafür die Steuern erhöhen oder eben beim Gesundheitswesen, den Löhnen oder dem Militär sparen, wäre deutlich mehr Opposition zu erwarten. Das wird durch das einseitige grosszügige Geldversprechen gezielt umgangen.
Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und den geburtenstarken Jahrgängen haben wir bereits heute eine deutliche Umverteilung von den Jungen zu den Alten. Bei der zur Finanzierung der 13. Rente notwendigen Beitragserhöhung der AHV würde diese Umverteilung nicht abgeschwächt, sondern noch weiter verstärkt. Noch höhere Abzüge sind gerade für Familien und Arbeiter mit tieferen Löhnen unfair.
Deshalb ein klares Nein zur 13. AHV-Rente und die Aufforderung an die SP, einen neuen, sozialeren Vorschlag zur AHV zu machen, aber bitte auch gleich zu sagen, wie dieser finanziert werden soll.
Hans Wiesner,
Alt-Kantonsrat glp, Hedingen