Sonntag, 30. Januar 2022

Sucht ist kein Geschäftsmodell

Fabian Kraxner erklärt in seinem Leserbrief aus dem Affoltern Anzeiger, wieso er und die glp Knonauer Amt ein "Ja" bei der Volksinitiative "Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung" empfehlen.

Tabakwerbung, Abstimmung vom 13. Februar.

Die Volksinitiative "Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung" kommt am 13. Februar 2022 zur Abstimmung. Sie sieht ein Verbot für Tabakwerbung vor, die Kinder und Jugendliche erreichen kann - etwa im Kino, in Kiosken oder auf öffentlichen Veranstaltungen.

Wir sind uns einig: Kinder und Jugendliche sollen nicht rauchen. Aber geht eine solche Verbotsinitiative nicht zu weit und schränkt die Gewerbefreiheit ein? Die klare Antwort dazu lautet: Nein. Die aktuellste Schweizer Gesundheitsbefragung des Bundesamt für Statistik aus dem Jahr 2017 zeigte folgendes Resultat über alle Altersgruppen: Rund 45 Prozent aller aktiven und ehemaligen Raucherinnen und Raucher begannen den regelmässigen Tabakkonsum als Minderjährige.

Schutz der Kinder wichtig

Unser Gesundheitssystem ist täglich mit den Auswirkungen von Tabakkonsum konfrontiert. Es gilt: Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto schädlicher sind die gesundheitlichen Folgen. Deshalb ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen besonders wichtig. Die gesundheitlichen Folgeschäden (inkl. Passivrauchen) sind aus ethischer und ökonomischer Sicht bedeutsamer als das gesetzliche Werbeverbot. Deswegen braucht es wirksame und zweckmässige Schutzmassnahmen.

Fazit: Ein Geschäftsmodell, das auf Sucht beruht, sollte nicht beworben werden dürfen. Daher empfehle ich Ihnen persönlich so wie die glp Knonauer Amt ein "Ja" zur Volksinitiative "Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung".

Fabian Kraxner, Hedingen, Arzt und Vorstandsmitglied glp Knonauer Amt