Am 10. Dezember 2020 fand der nationale Aktionstag psychische Gesundheit unter dem Motto «Darüber Reden. Hilfe finden.» statt. Das Coronavirus ist nicht nur eine Gefahr für unsere körperliche Verfassung. Es drückt bei einigen Menschen auch aufs Gemüt.
Die Pandemie wirkt sich auf die Stimmungslage der Bevölkerung aus, teilweise negativ, teilweise auch positiv. Die erste Welle drückte zu Beginn auf das persönliche Befinden, die Lage entspannte sich dann über den Sommer wieder. Mit dem Ausbruch der zweiten Welle hat sich die Stimmung wieder eingetrübt. Psychische Gesundheit ist nicht ein Zustand, sondern entsteht durch dynamische und vielfältige Interaktionen zwischen Ressourcen und Belastungen.
Primär wenden sich Betroffene bei Problemen und Sorgen an Vertraute im privaten Umfeld. Was jedoch wenn ein solches Umfeld fehlt? Dann können einfach verfügbare Hilfs-, Unterstützung- oder Beratungsangebote als Anlaufstelle wichtig sein. So z.B. die Dargebotene Hand (143) oder das Ärztephone des Kanton Zürich (0800 33 66 55). Gemäss aktuellem BAG - Faktenblatt kennt erstaunlicherweise ein Drittel der Bevölkerung keine Anlaufstelle, an die sie sich in persönlichen Krisen oder Notlagen wenden kann.
Ich wünsche uns allen zum Jahresende ausreichend soziale Nähe bei genügend physischem Abstand sowie ein normaleres 2021.
Fabian Kraxner, Hedingen, dipl. Arzt, Vorstandsmitglied glp Knonaueramt